Redetext von Lothar Kothe in der Gemeindevertretersitzung am 26.09. 2016
Sanierung oder Verlegung Bahnhof Malsfeld
- Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren
Das im Februar 2016 dem Malsfelder Parlament vorgestellte Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zum Bau eines neuen Bahnhaltepunktes in Malsfeld, ist nach Meinung der GL eine Utopie. Die von der Gemeinde zu schulternden Kosten von rd. 2 Mio. Euro sprengen den Rahmen des machbaren. Die Fraktion der Gemeinschaftsliste hat daher eine eigene voraussichtlich deutlich kostengünstige Variante entwickelt. In einem Vor-Ort-Termin wurden die örtlichen Gegebenheiten begutachtet und praktikable Lösungen diskutiert. Ein wesentliches Element war dabei das Ziel einer behindertengerechten Ausgestaltung. Um die eigenen Ideen auf deren Machbarkeit zu prüfen und zu plausibilisieren wurden unter anderem Maße von anderen Bahnanlagen genommen und diese auf die Malsfelder Verhältnisse übertragen. Unser Vorschlag sieht danach wie folgt aus: Von der westlich der Gleisanlage verlaufenden Straße (Am Bahnhof) soll eine Unterführung des Südgleises erfolgen. Dies erfolgt ca. 100m südlich des bisherigen Zugangs. Da die Straße (Am Bahnhof) ein ausreichendes Gefälle aufweist, kann der Zugang ebenerdig zur Straße erfolgen. Damit wird auch der erforderliche Höhenunterschied von ca.3,50m zwischen Zugang und Bahnsteigoberkannte erreicht.
- Über eine Rampe mit einer Länge von ca. 70m kann damit der Zugang zum bestehenden Mittelbahnsteig behindertengerecht erfolgen.
- Der Bahnsteig weist mit einer Breite von ca. 8m eine ausreichende Breite zum Einbau einer Rampe auf. Aus unserer Sicht wären mit dieser Variante deutlich geringere Kosten verbunden als mit der Errichtung von Fahrstuhlanlagen am bestehenden Standort oder gar eines Neubaus. Zudem wären sicher deutlich weniger Folgekosten für die Unterhaltung und technische Betreuung erforderlich.
Die GL beantragt die Prüfung unseres Vorschlages hinsichtlich Machbarkeit und Kosten zur Modernisierung am bestehenden Standort und barrierefreie Erschließung mit Rampe. Zusätzlich sollten anstatt einer Rampe die Kosten für einen Treppenaufgang und der Einbau eines Fahrstuhls zwischen den Gleisen ermittelt werden.
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Einigkeit besteht zwischen den Fraktionen, dass der Zugang der Bahnhaltestelle Malsfeld in einem schlechten Zustand sich befindet und für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollator und/oder Kinderwagen eigenständig nicht nutzbar ist. Hier muss Abhilfe geschaffen werden.
Nun sind uns im HaFi 4 Varianten vorgestellt worden. Die erst Variante mit der Modernisierung der Bahnsteige und vorhandenen Personenunterführung ohne barrierefreie Erschließung für 2,178 Mill. ohne Kostenbeteiligung der Gemeinde . Die zusäzliche barrierefreie Erschließung mit 2 Aufzugsanlagen würde sich um 1 Mill verteuern, also 3,178 Mill. Kosten. Hier müsste die Gemeinde einen Eigenanteil von 220 t tragen. Die von uns vorgeschlagene Variante am alten Standort mit neuer Unterführung und Rampe würde nach Schätzungen des NVV 4,08 Mill. Kosten. Der Anteil der Gemeinde belief sich dabei auf 446 T. Eine Verlegung zu einem zentraleren Standort würde 7,418 Mill. Kosten. Der Eigenanteil der Gemeinde wäre 680 T. Dies aber nur dadurch, weil der NVV die Hälfte der Planungskosten in Höhe von 100 T von der Gemeinde übernimmt. Dieser Neubau liegt im Hochwasserbereich und wird erhebliche Mehrkosten erfordern. Es werden umfangreiche Erdarbeiten nötig sein. Es wird eine weitere Versiegelung von Flächen in größerem Ausmaß erfolgen. Die Kosten für Parkplätze und Bushaltestelle werden weitere Mittel erforderlich machen mir einer weiteren zusätzlichen Flächenversiegelung. Hier könnte auch eine Maschinenhalle am Bahndamm ein weiteres Hindernis sein! Die Anwohner werden alles andere als begeistert von einer Verlegung des Bahnhofs sein, weil sie eine Belastung durch mehr Lärm befürchten.
Der Gesamtkosten des Neubaus würden 82% höher liegen als bei unserem Vorschlag, der Gemeindeanteil 52% höher. Die Frage muss erlaubt sein, ob es wirtschaftlich ist, für 7,5 Mill. einen neuen Bahnhalt zu bauen, der sich auf einem über 7 m hohen Bahndamm befindet. Die Aufwendungen für einen Ort mit 1400 Einwohnern lassen uns an einer Verwirklichung dieses Projektes zweifeln, zumal die Bahn beispielsweise in Treysa den Einbau von 2 Fahrstühlen ablehnt. Diesen baue man nur bei einem Fahrgastaufkommen von über 1000 Fahrgästen täglich ein, wurde erklärt. Trotz unserer Nachfragen auf Fahrgastzahlen und Zusagen diese zur Sitzung vorzulegen, fehlen entsprechende Zahlen für Malsfeld weiterhin. Schon allein wegen der fehlenden Grunddaten hätte man keinen Beschluss fassen sollen. Die Frage wird auch sein, ob bei Verwirklichung dieses Halts der dann nur noch in ca. 1,5 km entfernte Haltepunkt in Beiseförth im Bestand gefährdet sein könnte. Bei dem jetzigen vorhanden Bahnhalt würde sich für die Gemeinde nach dem Ankauf des Bahngeländes die Erschließung zum Zubringer anbieten. Dadurch wäre der Standort aus Sicht der GL weiter aufgewertet. Besonders hoch finden wir die angesetzten Planungskosten, die 25% ausmachen gerade für den Bereich Rampe mit 150 T. € sind uns entschieden zu hoch angesetzt!
Anschließend Antrag
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