M.V.D.A.           

 

GV-Sitzung am 10.11.2022 Redetext Edgar Janassek GL-Fraktion

TOP 4: Erhöhung von Wasser- und Abwassergebühren

Herr Vorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen meine Damen und Herren, verehrte Gäste.

Ich glaube keinem von uns machen die beiden Tops 3 und 4 besonderen Spaß, denn gerade in der jetzigen Zeit fällt es uns besonders schwer mit Gebührenerhöhungen die Malsfelder Bürgerinnen und Bürger auch noch weiter zu belasten. Als Gemeinde sind wir aber auch verpflichtet die anfallenden Kosten auf die Verbraucher umzulegen. Überschüsse dürfen aus diesem Betrieb aber auch nicht erzielt werden.

Der Kalkulation für die Jahre 23 und 24 liegen als Basis die Jahre 2019 und 2020 zu Grunde. Ein sehr komplexes Berechnungssystem erfasst alle Kosten und Erlöse.

Bei einem Vergleich tragen insbesondere die Steigerung der Stromkosten zu den erforderlichen Preissteigerungen bei. Beim Frischwasser geht die Kalkulation etwa von einer Verdoppelung aus, heißt konkret von bisher etwa 50 TEUR jährlich auf geschätzte 100 TEUR. Das alles ist natürlich mit einer sehr hohen Prognose­unsicherheit der Energiekosten verbunden.

Bei Abwasser ist für den neuen Prognosezeitraum gar eine Steigerung der Stromkosten um das 2 ½ fache angenommen. Hier sind etwa 280 TEUR an Stromkosten eingerechnet, das sind bei ca. 1.600 Mio. Euro jährlichen Gesamtkosten für die Abwasseraufbereitung ca. 17% . Die kalkulierten Arbeitskosten von ca. 103 TEUR weisen nur eine jährliche Steigerung von 2-3% aus, das halten wir für zu wenig, bei den aktuellen Inflationsraten und den dazu erwarteten und folgenden Tarifabschlüssen. Es bleibt daraus fast zu befürchten, dass die Preissteigerungen noch nicht ausreichend sein könnten.

Die Erhöhungen bei Frischwasser um ca.22% auf jetzt 2,21€ brutto und bei Abwasser auf 2,89€ auch immerhin um ca. 9% tuen uns weh. Wir werden diesen Beschluss dennoch so mittragen.

Diese zusätzliche Belastung für Bürger und Wirtschaft verpflichtet uns aber gleichzeitig ständig über die Möglichkeit zur Kosteneinsparung nachzudenken und entsprechend zu handeln. So gilt es insbesondere die Effektivität der Anlagen ständig zu überprüfen, gerade im Hinblick auf den hohen Energieverbrauch. Erwähnt seien dabei u.a. der Einsatz von energiesparenden Pumpen und die Nutzung regenerativer Energien z. B. Photovoltaik über das bisherige Maß hinaus.

Es gibt Kennzahlen und Vergleichsgruppen für Kläranagen nach Größenordnung, an diesem Benchmarking sollten wir uns orientieren und unsere Anlage vergleichen um Verbesserungsmöglichkeiten, einhergehend mit Kosteneinsparungen, zu erreichen. Die GL beteiligt sich gern an allen Überlegungen und Diskussionen um eine weitere Belastung der Bürger zu begrenzen.

Wir würden dazu u.a. gern von der Verwaltung wissen: Wie hoch war der Energieverbrauch für Frischwasserförderung und Verteilung, sowie für die Abwasserbeseitigung und Aufbereitung in KW im Jahr 2019 und 2020.


Edgar Janassek

 

Drucken E-Mail